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Nachhaltige Unternehmen

Es wird viel über nachhaltige Unternehmen geredet. Doch was bedeutet das genau? Das Sponsoring von Projekten oder ein Beitrag an eine Stiftung? Sicher sinnvolle Aktivitäten, aber  der Beitrag eines Unternehmens zur Nachhaltigen Entwicklung findet anderswo statt: Bei sich vor der Unternehmenstüre. Eine kleine Einführung.

Was heisst denn «nachhaltiges Unternehmen»?

Die nachhaltige Entwicklung ist ein gesellschaftliches Leitbild und somit nicht direkt auf Unternehmen übertragbar. Es braucht eine Definition, abgeleitet aus der Brundtlandt-Definition. Der Beitrag einer Unternehmung zur Nachhaltigen Entwicklung besteht darin, das absolute Ausmass ihrer negativen Auswirkung zu reduzieren und möglichst gleichzeitig das ihrer positiven Auswirkungen zu erhöhen (C.-H. Daub/St. Schaltegger). Diese einfache Definition bringt es auf den Punkt. Unternehmen, die die nachhaltige Entwicklung als unternehmerisches Ziel integrieren wollen, müssen sich überlegen, welche positiven und negativen Auswirkungen sie in den 3 Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft verursachen. Dabei sollte der Fokus auf der Kernaktivität liegen und nicht auf freiwilligen Nebenschauplätzen. 

Was ist mit Auswirkungen gemeint?

Unternehmen befriedigen Bedürfnisse, indem sie Produkte oder Dienstleistungen produzieren. Die erbrachte Wertschöpfung benötigt Ressourcen und Kapital als Input. Mit diesem Verbrauch wirken sie auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie brauchen Rohstoffe aus der natürlichen Umwelt, sie wirken auf das Wirtschaftssystem (lokal, regional oder global) und agieren innerhalb der Gesellschaft. Ökologisch heisst das: Wirken sie positiv, dann ist ihr Ziel die natürliche Umwelt zu schützen und ihre Umweltbelastung zu minimieren.

Wirtschaftliches Ziel sollte es sein, langfristig und erfolgreich für unterschiedliche Stakeholder (also nicht nur Eigenkapitalgeber) positive, finanzielle Leistungen zu erwirtschaften (Wertschöpfung). Unternehmen, die gesellschaftlichen positiven Nutzen stiften, tun dies z.B. über ihre Arbeitspraktiken, der Einhaltung von Menschenrechten oder  ihrer Verantwortung gegenüber dem lokalen Gemeinwesen. Es geht bei dieser Sichtweise also nicht um Entscheidungen sondern um unternehmerisches Handeln, dessen Auswirkungen in einem grösseren Kontext berücksichtig werden müssen.

Wann ist ein Unternehmen nachhaltig?

Nachhaltige Entwicklung ist für die Gesellschaft ein Prozess, ein Lernprozess. Als finales Ziel für Unternehmen könnte es so radikal definiert werden, dass es – aus heutiger Sicht – in absoluter Form nicht zu erreichen ist: Ein Unternehmen ohne negative Auswirkungen. Die absolute Betrachtung ist nicht zielführend.

Hingegen können Unternehmen, mit ähnlicher Tätigkeit, untereinander verglichen werden und so in ihrer relativen Betrachtung nachhaltiger sein als ein anderes Unternehmen. Wo die Schwelle «Nachhaltiges Unternehmen» gesetzt wird, hängt vom Betrachter ab (z.B. Rating Agenturen, Gesellschaft, Kunde, Preisverleiher). Wichtig ist, dass Unternehmen glaubhafte Schritte in Richtung Nachhaltige Unternehmen vornehmen.

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